"The parable of sowing the seed is the first parable people should learn from among the parables of heaven that Jesus gave us."
Übersetzung:
"Das Gleichnis vom Sämann und der Aussaat des Samens ist das erste Gleichnis des Himmels, das die Menschen lernen sollten."
So schreibt es Lee Man Hee (CHJN) in seinem Buch "The Creation of Heaven and Earth" (englische Ausgabe) auf Seite 290.
Schauen wir uns dieses Gleichnis und die Auslegung von SCJ im Folgenden also etwas genauer an:
SCJ lehrt, dass Gott in Jeremia 31,27 prophezeite, dass er das Haus Israel und das Haus Juda mit dem Samen der Menschen und dem Samen des Viehs pflanzen würde. Dies wurde laut SCJ beim ersten Kommen von Jesus erfüllt.
Jeremia 31,27 ► Prophezeiung
"Siehe, Tage kommen, spricht der Herr, da säe Ich das Haus Israel und das Haus Juda: Samen von Menschen und Samen von Vieh."
Dazu ein Zitat aus seinem Buch "The Creation of Heaven and Earth" (englische Ausgabe) auf Seite 290.
"This prophecy was fulfilled roughly 600 years later in Jesus' first coming (Mt 13:24-25)."
Übersetzung:
"Diese Prophezeiung erfüllte sich etwa 600 Jahre später beim ersten Kommen Jesu (Mt 13,24-25)."
Matthäus 13,24 ► Erfüllung
"Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: Mit dem Reich der Himmel ist es wie mit einem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker säte. Während aber die Menschen schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut mitten unter den Weizen und ging weg."
SCJ lehrt, dass die beiden im Gleichnis gepflanzten Samen (Mt 13,24-29) das Wort Jesu (ein guter Samen) und das Wort Satans (ein schlechter Samen) darstellen.
Same des Menschen ► Der gute Samen (Wort Gottes Vgl. Lukas 8,11) ► Wort der Wahrheit
Same des Tieres ► Das Unkraut ► Wort der Unwahrheit
Am Ende erntet Jesus die guten/weizenähnlichen Samen. Diese Samen symbolisieren Gläubige an Gottes Wort, das als Shincheonjis offenbartes Wort auf dem spirituellen Berg Zion (Shincheonji) ausgelegt wird. Diejenigen, die Shincheonji nicht betreten, gehören zum Samen Satans.
Schauen wir auch hierfür wieder in das Buch "The Creation of Heaven and Earth" (englische Ausgabe) auf Seite 302 & 304.:
"Certainly it will be the wheat-like believers, born of the word of God, who are harvested (Mt 13:30; Rv 14:14-16)
"Jesus prophesied that he would come back to harvest the field where he ad sown the seed. This prophecy is finding its fulfillment today after 2.000 years."
Übersetzung:
"Sicherlich werden die weizenartigen Gläubigen, die aus dem Wort Gottes geboren sind, geerntet werden (Mt 13,30; Offb 14,14-16). Die Kinder des Satans (das Unkraut) werden in ihren Kirchen zurückbleiben."
"Jesus prophezeite, dass er wiederkommen würde, um das Feld zu ernten, wo er den Samen gesät hat. Diese Prophezeiung findet ihre Erfüllung heute nach 2.000 Jahren."
Weiterhin lehrt SCJ, dass sich der Same Jesu und der Same Satans auf demselben Acker befinden, das die christlichen Kirchen repräsentiert. Laut SCJ müssen die Menschen ihre Kirchen verlassen, in denen der Samen Satans steckt, und zu Shincheonji kommen.
Nach dieser ausführlichen Betrachtung der Sichtweise und Auslegung von SCJ, möchten wir nachfolgend einige der Auslegungen kritisch prüfen und Fragen aufwerfen.
Betrachten wir zunächst den Kontext aus Jeremia, um die Bedeutung der Aussaat besser zu verstehen. Im Kontext prophezeit Gottes Stimme eine endgültige Wiederherstellung Israels (Jer. 30, 31). In der Shincheonji-Denkweise wird das physische Israel von Gott vollständig verworfen und nicht vollständig wiederhergestellt. Im geschriebenen Wort der Bibel ist jedoch das Gegenteil der Fall. Gottes Stimme, in allen Büchern der großen Propheten, spricht von einer endgültigen Wiederherstellung.
Die Verheißungen in Jer. 31 wurden teilweise erfüllt, als die Juden aus dem babylonischen Exil zurückkehrten, und teilweise durch das erste Kommen des Messias im Rahmen des neuen Bundes. Doch aufgrund der liebenden Treue Gottes verspricht er, seine Herrlichkeit durch eine endgültige Wiederherstellung Israels am Ende zu offenbaren:
Geistliche Erneuerung, Erhöhung Jerusalems, Rückkehr der Juden in ihr Land, Rettung Israels vor seinen Feinden und Frieden unter der Herrschaft des Messias.
Aber selbst ohne den Kontext aus Jeremia gibt es Unstimmigkeiten, wenn man auch nur die isolierten Bibelstellen aus Jeremia 31 und Matthäus 13 nebeneinanderlegt.
So steht in Jeremia 31,27 geschrieben, dass Gott derjenige sein wird, der die beiden Samen säen wird.
"Siehe, Tage kommen, spricht der Herr, da säe Ich das Haus Israel und das Haus Juda: Samen von Menschen und Samen von Vieh."
Während in Matthäus 13,24 geschrieben steht, dass der Feind (Teufel) kommt und den Samen säen wird. Wieso deckt sich die Erfüllung nicht mit der gemachten Prophezeiung?
"Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: Mit dem Reich der Himmel ist es wie mit einem Menschen der guten Samen auf seinen Acker säte. Während aber die Menschen schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut mitten unter den Weizen und ging weg."
Liest man das Gleichnis aus Matthäus 13 ab Vers 24 weiter, erklärt Jesus als er das Gleichnis deutet, wofür der Acker und der Same stehen.
Matthäus 13,37f.
"Er (Jesus) aber antwortete und sprach: Der den guten Samen sät, ist der Sohn des Menschen, der Acker aber ist die Welt; der gute Same aber sind die Söhne des Reiches, das Unkraut aber sind die Söhne des Bösen; der Feind aber, der es gesät hat, ist der Teufel; die Ernte aber ist die Vollendung des Zeitalters."
Wieso benutzt SCJ als Deutung für den Samen in diesem Gleichnis die Stelle aus Lukas 8,11 (Same = Wort Gottes), wenn Jesus selbst direkt in diesem Gleichnis eine Erklärung dafür gibt?
Zuletzt werfen wir noch einen Blick auf die Ernte. SCJ nimmt in Anspruch, das Werk Gottes auszuführen und hier auf der Erde den Weizen (wahre Gläubige nach der Auslegung von SCJ) für Gott zu ernten, welchen Jesus aussäte. Diese Erfüllung beziehen sie auf die Stelle aus Offenbarung 14:14-16.
Schauen wir uns doch einmal an, was die Bibel über die Ernte sagt. Dazu zunächst eine Stelle aus dem Gleichnis aus Matthäus 13,30
"Lasst beides zusammen wachsen bis zur Ernte, und zur Zeit der Ernte werde ich den Schnittern sagen: Lest zuerst das Unkraut zusammen, und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen; den Weizen aber sammelt in meine Scheune!"
Hier wird deutlich, dass bei der Ernte, zuerst das Unkraut verbrannt wird und danach der Weizen geerntet wird. Wenn SCJ also in Anspruch nimmt, bereits den Weizen zu ernten, müsste dann nicht das Unkraut schon verbrannt sein?
Offenbarung 14,15-16 (Ernte)
"Und ein anderer Engel kam aus dem Tempel hervor und rief dem, der auf der Wolke saß, mit lauter Stimme zu. Schicke deine Sichel und ernte! Denn die Stunde des Erntens ist gekommen, denn die Ernte der Erde ist überreif geworden. Und der auf der Wolke saß, warf seine Sichel auf die Erde, und die Erde wurde abgeerntet."
Zusätzliches Material:
Video auf Englisch zur Auslegung von Jeremia 31:27 (EN)
Video auf Englisch zur Auslegung von Matthäus 13:30 (EN)