Im Folgenden möchten wir gerne die Wahrheit über die Geschehnisse in Mindanao im Vergleich zu dem aufzeigen, was Lee, Man-Hee behauptet, passiert zu sein.
Für weiterführende Details haben wir Links zu ergänzendem Material eingefügt.
Die Kritik dieses Beitrags richtet sich dabei ausschließlich auf Desinformation, Täuschung und darauf, dass die Darstellung des Moro-Konflikts eine Verfälschung der historischen Fakten ist. Sollte von Seitens Shincheonji oder HWPL argumentiert werden, dass dieser Beitrag sich gegen die Friedensarbeit richtet, erwarten wir, dass sie beweisen, dass HWPL einen wesentlichen Beitrag zu friedensstiftenden Bemühungen geleistet hat.
Sehen wir uns im folgenden Aussagen und Statements an, die von Lee, Man-Hee selbst bzw. von Shincheonji und HWPL getätigt wurden über die Geschehnisse in Mindanao.
In dem Brief (JSS-Artikel) "Jetzt ist genug mit den Blinden und Tauben" (390304 - 04. März 2022) heißt es:
"When as a Messenger of Peace of HWPL you met all the leaders from all over the world on the foreign trips, they agreed to the written peace agreements and you as a Messenger of Peace of HWPL helped to end a 40-year conflict in Mindanao, Philippines, it was not just the power of a man, but the Holy Spirit of Jesus accomplished this."
Übersetzung:
"Wenn man als Bote des Friedens von HWPL auf den Auslandsreisen all die Führenden aus aller Welt traf, diese den schriftlichen Friedensvereinbarungen zustimmten und man als Bote des Friedens von HWPL dazu beitrug, einen 40-jährigen Konflikt auf dem philippinischen Mindanao zu beenden, dann war es nicht einfach die Kraft eines Menschen, sondern der Heilige Geist Jesu hat dies vollbracht."
In dem Brief (JSS-Artikel) "Der verheißene Pastor, der der wahre Erleuchtete ist, und die Verfolger" (371217 - 17. Dezember 2020) heißt es:
"Peace-loving nations allowed the peace messengers to use their parliament and the chambers of their Supreme Courts for peace work, free of charge. On January 24, 2014, the peace messengers went to Mindanao in the Philippines and established peace to a place torn by 40 years of conflict and with war casualties numbering over 120,000.
Peace was achieved in one day—within a few hours—by peaceful means on a civilian level where a Catholic priest and a Islamic leader signed a peace agreement. They have since erected a peace monument and made the 24th of January HWPL Day and celebrate it every year."
Übersetzung:
"Friedensliebende Nationen erlaubten den Friedensbotschaftern, ihr Parlament und die Säle ihrer Obersten Gerichtshöfe kostenlos für die Friedensarbeit zu nutzen. Am 24. Januar 2014 gingen die Friedensbotschafter nach Mindanao auf den Philippinen und brachten Frieden in ein Gebiet, das seit 40 Jahren von Konflikten zerrissen ist und über 120.000 Kriegsopfer zu beklagen hat.
Der Frieden wurde an einem Tag - innerhalb weniger Stunden - mit friedlichen Mitteln auf ziviler Ebene erreicht, als ein katholischer Priester und ein islamischer Führer ein Friedensabkommen unterzeichneten. Seitdem haben sie ein Friedensdenkmal errichtet und den 24. Januar zum HWPL-Tag erklärt, der jedes Jahr gefeiert wird."
In dem Brief (JSS-Artikel) "Das Wiederkommen des Herrn, die Erfüllung des Neuen Bundes und der Glaube" (390225 - 25. Februar 2022) schreibt Lee, Man-Hee:
"Moreover, in January 2014 in Mindanao, the Philippines, I, Man-Hee Lee, the representative of Shincheonji Church of Jesus, accomplished in the name of Jesus and the name of peace the harmony of religions from conflict to peace for a 40-year-long religious conflict between Catholicism and Islam."
Übersetzung:
"Zudem habe ich, der Vorsitzende von Shincheonji und der Vorsitzende von HWPL, zusammen mit den Friedensbotschaftern auf dem philippinischen Mindanao zum Ende seines 40-jährigen Konflikts beigetragen. In diesem Konflikt starben bereits über 120 000 Menschen, dennoch konnte er nicht von der Regierung noch den inländischen Religionsführern noch dem Papst gelöst werden."
Weiter heißt es in dem Brief (JSS-Artikel) "Der Neue Bund, die Verheißung von Jesus, der unsere Hoffnung ist (390226 - 26. Februar 2022):
"In addition, the chairman of Shincheonji and of Heavenly Culture, World Peace, Restoration of Light (HWPL) in Mindanao, Philippines, has contributed to the end of 40 years of conflict (between the Catholic Church and the Muslim community) that had already killed over 120,000 people."
Übersetzung:
"Außerdem hat der Vorsitzende von Shincheonji und von Heavenly Culture, World Peace, Restoration of Light (HWPL) auf dem philippinischen Mindanao zum Ende des 40jährigen Konflikts (zwischen der katholischen Kirche und der muslimischen Gemeinde) beigetragen, dem bereits über 120 000 Menschen zum Opfer gefallen waren."
Auf dem YouTube Kanal von HWPL präsentieren sie ihre „True Story of Peace in Mindanao“.
Das ganze Video ist hier verlinkt.
Dabei behaupten Shincheonji, Lee, Man-Hee und HWPL, dass…
Überprüfen wir doch diese Behauptungen anhand der frei zugänglichen Informationen:
1. An vielen Stellen ist deutlich sichtbar, dass der Krieg in Mindanao immer noch stattfindet.
Das Deutsche Auswärtige Amt schreibt auf seiner Homepage über Reise- und Sicherheitshinweise auf die Philippinen:
Die Bundeszentrale für politische Bildung schreibt in einem Artikel "Philippinen - Bangsamoro" in der Kategorie Kriege und Konflikte das folgende über Ursachen und Hintergründe so wie über die Geschichte des Konflikts.
Ursachen und Hintergründe:
"Im Kern ist der Mindanao-Konflikt eine Folge der Benachteiligung und Marginalisierung der muslimischen Einwohner. Das Gefühl der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Zurücksetzung und Diskriminierung befeuerte spätestens seit der Eroberung der Philippinen durch die USA (1898-1902) das Unabhängigkeitsstreben der mehrheitlich von Muslimen bewohnten zweitgrößten Insel der Philippinen. Verschärft wurde der Konflikt durch die seit Beginn des 20. Jahrhunderts zunehmende Einwanderung von Christen aus dem Norden des Landes, die zum Teil von der Regierung in Manila gefördert wurde. In der Folge ging der Anteil der Muslime an der Bevölkerung auf Mindanao von 80% im Jahr 1900 auf etwa 20% im Jahr 2015 zurück. Dies empfanden die Muslime als Bedrohung ihrer regionalen und religiösen Identität."
Geschichte des Konflikts:
"Historisch lässt sich der Konflikt bis in das 16. Jahrhundert und zur spanischen Kolonisierung der Philippinen zurückverfolgen. Die auf Mindanao lebenden Muslime leisteten von Beginn an Widerstand gegen die Spanier. Diese bezeichneten die Einwohner der Insel aufgrund ihrer Religion als "Moro" (deutsch: Mauren) – ein Name, den die Muslime heute mit Stolz tragen. Im Gegensatz zum Großteil der Bevölkerung auf den nördlichen Inseln der Philippinen konvertierten sie nicht zum Katholizismus. Der Widerstand der Moro führte dazu, dass bereits ab dem 16. Jahrhundert eine wirtschaftliche Kluft zwischen dem durch Spanien modernisierten Norden und dem Süden entstand."
Für einen vollständigen Überblick der Situation verweisen wir nochmals auf den Artikel der Bundeszentrale für politische Bildung.
Weitere Zeitungsartikel, Newsblogs und Bilder können sie hier finden:
2. Die Konfliktparteien sind NICHT katholisch und islamisch, wie Lee, Man-Hee behauptet.
Die hier auftretenden Konfliktparteien sind laut Shincheonji:
Die tatsächlichen Konfliktparteien:
Im Folgenden eine kurze historische Zusammenfassung des englischen Wikipedia-Artikels „Religion auf den Philippinen -
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Philippinen von Spanien und den USA kolonisiert wurden. Aber die Moro sehen ihre Region in Mindanao als ihr Land und ihre Kultur an. Sie waren die einzige ethnische Gruppe, die ihre Kultur und Religion auf den Philippinen bewahren konnte. Die Spanier versuchten wiederholt, die Moro-Region unter ihre koloniale Kontrolle zu bringen und sie zu bekehren. Die Muslime verloren immer wieder Städte und eroberten sie zurück. Es kam immer wieder zu Überfällen von beiden Seiten. Auf beiden Seiten wurden Menschen als Sklaven verschleppt.
Der einzige Grund, warum die Moros so lange widerstehen konnten, war, dass sie über größere politische Strukturen verfügten als die Gruppen der einheimischen Filipinos. Die Amerikaner haben andere Völker, meist christliche Philippiner, auf Mindanao angesiedelt. Dabei haben sie den Moro das Land weggenommen und Gesetze erlassen, die den Moro nur eine bestimmte Menge Land zugestehen. Infolgedessen wurden die Moro immer mehr unterdrückt, ihre Rechte wurden eingeschränkt und sie haben Probleme auf dem Arbeitsmarkt.
Was sagt nun Shincheonji über die Geschehnisse auf den Philippinen?
In Mindanao herrscht seit 40 Jahren ein religiöser Konflikt zwischen Katholiken und Muslimen. Keine Erwähnung der Kolonialisierung UND der Missachtung einer Konfliktpartei. Er besteht zwischen der Regierung und verschiedenen muslimischen indigenen Gruppen. Es als einen rein religiösen Konflikt zu bezeichnen, ist faktisch falsch.
3. Das Friedensabkommen
Am 24.01.2014 wurde dann laut der Friedensarbeit von Shincheonji eine Willenserklärung „Vereinbarung über Vertrauen und Zusammenarbeit zur Schaffung von Frieden und Verständigung“ getätigt. Dabei handelt es sich lediglich um eine Willenserklärung.
Für diese Erklärung tritt man Lee, Man-Hee als Vermittler der Konfliktparteien auf.
Repräsentativ für die Konfliktparteien laut Shincheonji stehen
Esmanuel Mangudadatu - Als Vertreter für den Islam auf den Philippinen
Fernando Capalla - Als Vertreter der katholischen Kirche auf den Philippinen
An der Stelle möchten wir anmerken, dass die katholische Kirche, die Fernando Capalla vertritt, zu keinem Zeitpunkt in der Geschichte überhaupt eine betroffene Konfliktpartei war.
Realität des Friedensakommens:
Die Realität des Friedensabkommens, das auf den Philippinen vereinbart wurde bildet das Bangsamoro Basic Law. Am 27. Januar 2014 wurde in Kuala Lumpur eine Vereinbarung „The Comprehensive Agreement of the Bangsamoro“ zwischen der Regierung und der MILF (Moro Islamic Liberation Front) geschlossen. Die beschlossenen Kernpunkte beinhalteten mehr muslimische Autonomie und im Gegenzug dazu Abrüstung der MILF.
Später am 26. Juli 2018 wurde dann auf Grundlage dieser Vereinbarung das Bangsamoro Basic Law offiziell vom philippinischen Senat als auch vom philippinischen Repräsentantenhaus beschlossen. Es trat schlussendlich am 10. August 2018 in Kraft und verbesserten zwar die Situation in Mindanao, beendeten den Krieg aber immer noch nicht.
Wir möchten an der Stelle nochmals hervorheben, dass Lee, Man-Hee und HWPL zu keiner Zeit auch nur an einem Teil dieses Abkommens beteiligt waren. Es gibt bis heute keine von HWPL unabhängige Pressemitteilung, in der festgestellt wird, dass HWPL in irgendeiner Weise zur Schaffung von Frieden in Mindanao beigetragen hat.
Schauen wir uns noch einmal genauer die Lage nach dem Ende des Krieges in Mindanao an:
Es folgt eine Liste der gewalttätigen Auseinandersetzungen, die nach dem sogenannten "Ende des Krieges" stattfanden. Wir ermutigen an dieser Stelle einfach einmal die Google oder YouTube Suche mit dem Schlagwort "Marawi Siege" bzw. "Marawi Belagerung" einzugeben.
Weitere Quellen, die sich ausführliche mit dem Thema Frieden in Mindanao beschäftigen:
exCited Podcast Episode 14
Reddit Blogbeitrag "The Truth about Mindanao"
Reddit Blogbeitrag "Mindanao after the January 24, 2014 Peace Agreement"
YouTube Videos
Deutsch:
Apologetik Projekt: Fake Friedensarbeit von Shincheonji/HWPL
exCited: Frieden auf Mindanao? Lee Man-Hees größte Lüge
Englisch:
Shincheonji-Sceptic: Peace in Mindanao
Bücher und Paper: